Andreas Mehltretter und Jan Plobner fordern klare Priorität für Maßnahmen auf der S1-Strecke!
19|02|2025 | Pressemitteilung
Eine klar Priorität für Maßnahmen auf der S1-Strecke – für mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit – das forderten der Freisinger SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Mehltretter, der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landesgruppe Bayern im Bundestag Jan Plobner und der Neufahrner SPD-Gemeinderat Maximilian Heumann bei einem Treffen am Neufahrner Bahnhof. Bei dem Gespräch wurden die Herausforderungen bei der Ertüchtigung der Bahnstrecke zwischen München und Landshut und eines möglichen viergleisigen Ausbaus beleuchtet.
Die S1 bleibt die unzuverlässigste Linie der S-Bahn München. Während die Pünktlichkeitsquote der gesamten S-Bahn im ersten Halbjahr 2024 bei 90 Prozent lag, war die S1 mit 86 Prozent das Schlusslicht. Deshalb betonte Andreas Mehltretter: „Die S1-Bahnstrecke ist die unpünktlichste im Münchner S-Bahn-Netz, also muss sie auch die höchste Priorität bei allen geplanten Verbesserungsmaßnahmen haben!“ Ein erheblicher Teil der Verspätungen sei auf Mängel in der Infrastruktur zurückzuführen.
Jan Plobner wies darauf hin, dass die SPD-geführte Regierung mit 17 Milliarden Euro so viel in die Bahn investiere wie nie zuvor. Doch trotz dieses Rekordbudgets könne damit kaum mehr als der Erhalt der bestehenden Infrastruktur sichergestellt werden. „Allein für die Sanierung des aktuellen Netzes bräuchten wir mindestens 100 Milliarden Euro. Das zeigt, wie dringend eine Priorisierung der notwendigen Maßnahmen im Bundesverkehrswegeplan ist. Ohne gezielte Investitionen in zentrale Strecken und langfristige Planungssicherheit bleiben strukturelle Probleme bestehen.“ Besondere Bedeutung komme in diesem Zusammenhang der Modernisierung der Signaltechnik zu. „Das European Train Control System (ETCS) ist ein entscheidender Baustein für eine leistungsfähige und zuverlässige Bahn.“
Mehltretter forderte deshalb: „Auch hier muss priorisiert werden. ETCS ist technisch einsatzbereit und zeigt auf Fernbahnstrecken seinen Wert. Das Münchner S-Bahn-Netz ist absolut am Anschlag. Also ist für mich klar: Wir brauchen die politische Entscheidung, das Münchner Netz schnellstmöglich mit dieser modernen digitalen Signaltechnik auszustatten!“
Ein zentraler Punkt des Vor-Ort-Termins war auch der mögliche viergleisige Ausbau der Strecke. Die Gemeinde Neufahrn hat sich bereits klar für eine Brückenlösung ausgesprochen, die diesen Ausbau langfristig möglich macht. Maximilian Heumann betonte die Bedeutung dieser Entscheidung: „Mit der Neugestaltung der Brücke am Kurt-Kittel-Ring stellt die Gemeinde sicher, dass die künftige Bahntrasse nicht ausgebremst wird. Es war uns als SPD Neufahrn wichtig, eine zukunftsfähige Lösung zu finden, die auch für einen möglichen Ausbau der Bahntrasse geeignet ist.“
Ob ein viergleisiger Ausbau kommt, ist derweil zweifelhaft. Eine für 2024 angekündigte Machbarkeitsstudie zum „Ausbau München – Freising – Landshut“ der Bahn ist immer noch nicht veröffentlicht. Sollte das Ergebnis – wie Mehltretter erwartet – positiv ausfallen, forderte er: „Die Stärkung der Bahnstrecke muss dann auch in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden! Das wäre ein wichtiges Zeichen der nächsten Bundesregierung für die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs im Landkreis Freising.“
Auch die Anbindung des Flughafens München wurde thematisiert. Mehltretter erklärte dazu: „Jegliche Planung für eine Fernbahn-Anbindung darf nicht zu Lasten der Region gehen. Der Fokus muss stattdessen auf Verbesserungen für Pendler gelegt werden. Und eine sechsspurige Erweiterung der A92 zum Flughafen, wie sie der Bundesverkehrswegeplan derzeit vorsieht, ist unnötig.“ Für diese Prioritätensetzung, notwendig in Zeiten klammer Haushalte, wolle er sich auch im nächsten Bundestag einsetzen.